gfiprocare.de Bielefeld Kindheit, Jugend, Familie und Erziehung Sozialpädagogische Familienhilfe
SOZIALPÄDAGOGISHE FAMILIENHILFE
Die gfi proCare unterstützt in der Region Bielefeld Familien, Alleinerziehende oder (werdende) Eltern dabei ihre Selbsthilfepotentiale zu entfalten. Ziel ist es, dass sie ihre Erziehungsaufgaben wirksam und zum Wohl ihrer Kinder wahrnehmen, familiäre Konflikte lösen und Alltagsprobleme bewältigen können.
Ziele & Aufgaben
Das vorrangige Ziel der sozialpädagogischen Familienhilfe ist die Aktivierung der Eigeninitiative und der Selbsthilfemöglichkeiten von Familien. Dadurch wird die positive Eigenwahrnehmung und der Selbstwert der Familien gestärkt und die Eigenverantwortlichkeit gefördert. Ziel ist es weitgehende Unabhängigkeit von Hilfesystemen zu erreichen. Zugleich wird eine Verbesserung der innerfamiliären Beziehungen, sowie die Stärkung der Erziehungsfähigkeit der Eltern angestrebt.
Ein weiteres Ziel ist die bessere Einbettung der Familie in soziale Netzwerke wie Verwandtschaft, Nachbarschaft, etc.. Der Stärkung von positiven emotionalen Beziehungen und des Selbstwertgefühls der Familienmitglieder ist dabei entscheidend, damit sie Krisen und Probleme eigenständig lösen können. Die zentrale Aufgabe sehen wir in der Unterstützung der Familien bei der Bewältigung von Alltagsproblemen und der Lösung von Konflikten und Krisen im Familiensystem, um die Familien in ihrem Selbsthilfepotenzial und die Eltern in ihrem Erziehungsauftrag zu stärken. Es soll den Familien ermöglicht werden mit Erziehungsaufgaben, der Bewältigung von Alltagsproblemen, der Lösung von Konflikten und Krisen sowie im Kontakt mit Ämtern und Institutionen besser zurecht zu kommen. Lebenspraktische Aufgaben sollen soweit begleitet werden, dass Kinder, Jugendliche und Personensorgeberechtigte ihren Lebensalltag angemessen, selbständig und eigenverantwortlich gestalten können.
Leistungen & Inhalt
Das Angebot wird auf die Bedürfnisse und die gegebenen Möglichkeiten der jeweiligen Familie zugeschnitten. Im Rahmen regelmäßiger Besuche und durch Gespräche soll ein Vertrauensverhältnis aufgebaut werden. Die Familie wird in ihrem Alltag begleitet, z.B. durch gemeinsame Ämtergänge oder Lehrergespräche. Sie wird durch beratende Gespräche, z.B. hinsichtlich Erziehungsprobleme, Konflikten in der Ehe oder ökonomischen Problemen unterstützt. Konkrete Problemstellungen werden angegangen und bearbeitet (z.B. Haushaltspläne aufgestellt, um Schulden zu regulieren oder gemeinsames Kochen, um alternatives Essverhalten in der Familie erlebbar und umsetzbar zu machen). Alternative Lösungen zu bisherigen Verhaltensweisen werden durch anschauliche Beispiele verdeutlicht und regen somit zur Nachahmung an. Die Familie hat die Möglichkeit eigenes Verhalten zu reflektieren, Struktur und Halt durch eine*n Familienhelfer*in zu erfahren, sich neue Handlungsspielräume im Alltag zu erobern und alternative Handlungen zum bisherigen unerwünschten Verhalten einzuüben.
Mögliche Ansätze unserer Unterstützungsangebote sind:
- Stärkung des Selbstvertrauens und der Veränderungsmotivation
- Förderung der Erziehungskompetenzen der Familie
- Intensive Betreuung und Begleitung von Familien bei der Bewältigung von Alltagsproblemen
- Verbesserung der Kommunikation und Interaktion zwischen den einzelnen Familienmitgliedern im familiären Gesamtsystem und in den Außenkontakten
- Sensibilisierung für die Wichtigkeit und Motivation zu Familienaktivitäten
- Förderung der schulischen Entwicklung der Kinder
- Vernetzung mit anderen Hilfeangeboten unter Beibehaltung der Beziehungskontinuität
- Koordination des Helfersystems
Methoden & Ansätze
Wenn sozialpädagogische Familienhilfe erforderlich ist, liegen dem meist komplexe Problemsituationen zugrunde. Die Familienhilfe zielt daher darauf ab, sowohl sozialpädagogisch, als auch lebenspraktische Ansätze zu bieten, stets unter Berücksichtigung der familiären Situation. Insbesondere am Anfang spielt auch Motivationsarbeit eine wichtige Rolle, zudem muss ein gegenseitiges Vertrauensverhältnis geschaffen werden.
Die Spezifik der Arbeit liegt in der engen Verzahnung beraterischer Arbeitsweisen mit dem Alltag der Familien, die durch die „Geh-Struktur“ (Hausbesuche, etc.) ermöglicht wird. Die Familienhelfer*innen greifen je nach Hilfebedarf auf ein umfassendes Repertoire an unterschiedlichen Arbeitsmethoden und Interventionsformen zurück. So z.B.:
- Aufbau tragfähiger (Arbeits-)Beziehungen
- Systemisch-lösungsorientierte Beratungsgespräche (Einzel-, Paar- und Familien-Gespräche)
- Individuelle Hilfe- und Betreuungsplanung
- Lebenswelt- und Ressourcenorientierung/-aktivierung
- Krisenintervention
- Sozialraumorientierung und interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen Helfern
- Biografie-Arbeit (z.B. Genogramm, biografisches Interview)
- Lernen am Modell: praktische Hilfen im Alltag
- Individuelles Casemanagement: Aufbau, Koordinierung und Sicherstellung eines persönlichen Hilfenetzwerkes
- Gruppen- und Freizeitangebote (z. B. Elterntreffen, Ferienprogramme)
- Aufstellungen und Rollenspiele
- Arbeit mit Medien, z.B. videogestützte Interaktionsberatung
Mit den oben beispielhaft genannten Methoden lernen die Familien durch Anleitung, beratende Gespräche, modellhaftes Handeln, durch Beobachten und Nachahmen ihre Ressourcen wahrzunehmen, zu nutzen und zu erweitern.